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Leseprobe "Und sie küssen doch!", Bert Enge

aus 2. Kapitel: 2014
Enge
... Nach zwei Tagen fuhr ich per Bus über das schöne Mittersill weiter nach Salzburg, wo ich jenes nüchterne Appartementhaus in der Sterneckstraße aufsuchte, hatte ich dort im letzten Dezember doch Szuszanna kennen gelernt. Ich war gespannt, wer jetzt wohl auf Top-Nummer 26 anzutreffen war. Ich stand also mit Rucksack und Wanderstock davor, es öffnete eine attraktive, schlanke Person in aufreizender Unterwäsche, sie musterte die seltsame Erscheinung an der Tür, so etwas dürfte ihr auch noch nicht untergekommen sein, stellte aber freundlich fest, ich gefiele ihr und ich solle in einer Stunde wiederkommen, es wäre vorher schon ein Freier angemeldet.

Es wurden nochmals zwei Stunden, und irgendwann sollte ich ja auch zum Bahnhof, meine Rückfahrt nach Wien antreten. Es klappte dann doch noch, es handelte sich um eine Polin namens „Monique“, so um die vierzig, und sie entpuppte sich als die vielleicht einzige unter allen circa 120 Prostituierten, die ich dieses und die nächsten eineinhalb Jahre aufsuchen sollte, die ihren Beruf leidenschaftlich gern ausübte, sich schon sehr auf ihr nächstes Bordell nahe der Grenzstation Walserberg freute und mir von den netten Erlebnissen ihrer Tätigkeit vorschwärmte. So käme auch ein 90-Jähriger immer wieder vorbei, und sie würde auch dies genießen und liebe überhaupt ältere Männer, sprach sie doch auch begeistert über ihren Vater, während sie zu ihrer Mutter ein eher distanziertes Verhältnis hatte. Jene Tatsache des Bevorzugens älterer Freier habe ich bei europäischen Liebesdienerinnen sonst nicht angetroffen, wohl aber bei allen asiatischen. Ein weiterer großer Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen ist der, dass Asiatinnen mit großer Lust Zungenküsse mit ihren Kunden austauschen, etwas, das bei den anderen streng verpönt ist. Ganz entzückt war Monique auch über meine rein weiße, weil in Mittersill neu eingekaufte Unterwäsche. Dürfte sonst bei meinen Geschlechtsgenossen nicht allzu oft vorkommen. Auch diesen Besuch wiederholte ich einige Wochen später, da gab sie mir aber ihre bevorstehende Übersiedlung in das schon erwähnte Grenzbordell bekannt. Sie versuchte, mir den Weg dorthin zu beschreiben, der war allerdings nur für motorisierte Kunden geeignet, und daher nichts für mich. ...

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aus 4. Kapitel: 2015

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... Apropos Laufhaus „Mimi“: Ich habe schon im Kapitel 2014, am Anfang dieses Jahrs, angekündigt, subtile Rache für ein nicht erhaltenes Aktportrait von Susan üben zu wollen. Nun, nachdem Andrea im erwähnten Laufhaus nicht mehr tätig war, suchte ich dort eine gewisse Sophia auf – wenn ich den Namen noch richtig in Erinnerung habe. Leider verwechsle ich in meinen Erinnerungen schon alle Vornamen, aber dass sie Slowakin war, glaub ich noch zu wissen, auch dass sie oben rum ganz schön üppig gebaut war, worauf es mir aber nie in erster Linie ankam, jedenfalls stand ich früher nackt vor ihr, als sie mit ihren Handy-Anrufen fertig war. Sie hielt das Telefon in der Rechten, links ergriff sie voller Begeisterung mein bestes Stück und ließ es nicht mehr los, mich dabei anerkennend musternd. Das Telefonat dauerte ganz schön lang, aber mir war dabei ganz angenehm zumute, so zu warten war doch um einiges angenehmer als beim Zahnarzt oder Urologen! Nachdem sie das Gerät ausgeschaltet hatte, ersuchte ich sie, mir einen Gefallen zu tun: Sie sollte mit der Handy-Cam ein Nacktfoto von mir schießen, vom Hals abwärts, um es Susan und Anna zu senden, sozusagen als Rache für entweder versprochenes aber nicht erhaltenes adäquates Material, oder für hämische Äußerungen in der Vergangenheit. Leider sind diese Fotos nie bei beiden angekommen!

Noch ein komisches Erlebnis passierte bei einem Bordellbesuch in der Albertgasse: Vor den einzelnen ebenerdigen Gemächern der Prostituierten befand sich ein Kinderspielplatz. Der gleichmäßige Lärm der spielenden Kinder wirkte merkwürdigerweise eher beruhigend als nervend, doch während einer angespannten Phase während einer gewissen Betätigung meinerseits hörte ich einen Buben bei irgendeinem Abenteuerspiel laut rufen: „Achtung, Feuer, Los!“. Irgendwie wirkte es in dieser Situation belustigend auf mich, aber für die folgenden Momente war es halt leider nicht allzu förderlich!

Die tollsten Liebesdienerinnen waren aber die in der Wolfganggasse 20, im zwölften Bezirk, Prachtstücke von Russinnen. Katharina, die ältere, um die vierzig, hatte einen so knackigen Körperbau, dass man nur anerkennend staunen konnte. Nachher sagte sie zu mir, nicht ohne ihrer Bewunderung über mein Temperament Ausdruck zu verleihen: „Weißt du eigentlich, dass du es hier mit der Chefin getrieben hast?“ Nun, Vorgesetzte oder Untergebene war mir eigentlich piepegal, Hauptsache Prachtweib!

Zudem hatte sie mein Sexwerkzeug sehr anerkennend kommentiert, sie meinte, ich müsste schon in jüngeren Jahren viele Neider gehabt haben (ich konnte und wollte ihr nicht sagen, dass sich erst in jüngster Zeit diesbezüglich ein Wachstumsschub eingestellt hatte), es ist eben das letzte (Glied) an mir, das noch solch eine Eigenschaft aufzuweisen vermag – sicher bedingt durch häufigere Betätigung! Außerdem gab sie mir noch den fachlichen Rat, ich möge doch beim Oralsex weniger sabbern – ich versprach ihr, in Zukunft vor dem Sex keinen Schweinsbraten mit Sauerkraut mehr zu essen!...


Ende der Leseprobe

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